Stephan Michalik
Was sind Franchise-Gebühren?
Franchisegebühren sind die finanziellen Beiträge, die ein Franchisenehmer (bzw. Franchisepartner) an den Franchisegeber leistet, um das Recht zu erhalten, eine Marke und ein Geschäftsmodell zu nutzen. Diese Gebühren sind ein zentraler Bestandteil des Franchise-Systems und ermöglichen es dem Franchisegeber, kontinuierlich Unterstützung, Schulungen und Marktvorteile zu bieten. Franchisegebühren setzen sich in der Regel aus mehreren Komponenten zusammen und sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Zu diesen Faktoren zählen etwa die Branche, die Markenreputation und die Größe des Franchise-Betriebs bzw. Systems.
Einmalige Eintrittsgebühr
Die Eintrittsgebühr ist eine einmalige Zahlung, die der Franchisenehmer an den Franchisegeber entrichtet, um die Rechte zur Nutzung des Franchise-Systems zu erwerben. Diese Gebühr deckt in der Regel die Kosten für die Lizenzierung, anfängliche Schulungen, die Bereitstellung des Franchise-Handbuchs und die Unterstützung bei der Standortsuche und -eröffnung ab. Sie variiert stark je nach Franchise-System und der jeweiligen Branche. Bei kleineren oder lokalen Franchisesystemen kann die Gebühr im unteren fünfstelligen Bereich oder sogar darunter liegen, während bekannte, internationale Marken in der Regel höhere, fünf- bis sechsstellige, Summen verlangen.
Laufende Gebühren
Neben der einmaligen Eintrittsgebühr entrichten Franchisenehmer üblicherweise laufende Gebühren, auch „Royalty Fees“ genannt. Diese Gebühren sind häufig prozentual am Umsatz des Franchisenehmers beteiligt und werden regelmäßig, meist monatlich, fällig. Üblich sind 4 % bis 12 % des monatlichen Bruttoumsatzes, je nach Branche und Franchisevertrag. Die laufenden Gebühren sichern dem Franchisegeber ein kontinuierliches Einkommen und ermöglichen es ihm, die notwendigen Dienstleistungen und Unterstützung für sein Franchise-Netzwerk aufrechtzuerhalten. Dazu gehören Marketing, Schulungen und technischer Support. Auch Weiterentwicklungen des Franchise-Systems und des Geschäftsmodells, der Betriebsprozesse und sonstige Innovationsbestrebungen werden häufig über die laufenden Gebühren abgedeckt.
Marketing- und Werbegebühren
Zusätzlich zu den Royalty Fees erheben viele Franchisegeber eine separate Marketinggebühr, die oft einen prozentualen Anteil des Umsatzes darstellt. Diese Gebühr fließt in zentrale Marketing- und Werbekampagnen, die der Marke insgesamt zugutekommen und den Franchisenehmern helfen, ihre Standorte erfolgreicher zu betreiben. Durch kollektive Werbekampagnen auf nationaler oder regionaler Ebene wird die Markenbekanntheit gesteigert, was den einzelnen Franchisestandorten zugutekommt.
Zusätzliche Gebühren
Manche Franchisegeber verlangen zusätzliche Gebühren, z. B. für Schulungen, Weiterbildungen, Software-Nutzungen oder technische Unterstützung. Diese Gebühren können ebenfalls einmalig oder fortlaufend erhoben werden und hängen von den spezifischen Dienstleistungen ab, die der Franchisegeber anbietet.
Fazit
Franchisegebühren bilden das finanzielle Fundament eines Franchisesystems. Sie ermöglichen es dem Franchisegeber, das System zu betreiben, die Marke zu stärken und Franchisenehmer kontinuierlich zu unterstützen. Für Franchisenehmer stellen diese Gebühren die Kosten für den Zugang zu einem bewährten Geschäftsmodell dar, das mit Schulungen, Marketing und fortlaufender Unterstützung verbunden ist.