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Felix Peckert

Der Aufbau eines Franchise-Systems: Erfolgreich starten und wachsen

Der Aufbau eines Franchise-Systems ist ein an sich einfacher Prozess, der „nur“ eine sorgfältige Planung, ein klares Geschäftsmodell und einen belastbaren Inhalt für die Partnerschaft zwischen Franchisegeber und Franchisenehmer erfordert.

Franchisegeber wollen durch die Expansion Ihres Unternehmens und ihrer Marke eine waschsende Marktpräsenz, ein breites Netzwerk mit selbstständigen Franchisenehmern aufbauen. Franchisenehmer wollen von einem bewährten Geschäftsmodell und der Unterstützung eines etablierten Unternehmens profitieren.

Damit der Aufbau und die Expansion des Franchise-System erfolgreich funktioniert, muss eigentlich wenig unternommen werden. Denn die drei wichtigsten Bausteine bringen alle Franchisegeber von sich aus mit:

  1. Das Geschäftsmodell,

  2. den Betriebstyp und

  3. zumindest eine erfolgreiche Umsetzung am Markt.

 

Nun müssen nur klare Führungsstrukturen, die wichtigsten Prozesse und einige Standards vom Franchisegeber definiert und umsetzbar gemacht werden.

Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Schritte im Aufbau eines Franchise-Systems und gibt Einblicke in die Elemente, die für den Erfolg, die Stabilität und das Wachstum entscheidend sind.

Entwicklung des Expansionspfades für das Geschäftskonzept

Der erste Schritt im Aufbau eines Franchise-Systems ist die Entwicklung eines Expansionskonzepts, mit dem das eigene Geschäftskonzept bzw. Unternehmen mit und ohne Franchisenehmer wachsen möchte.

Sowohl die Filialexpansion wie das Franchisesystem leben von mindestens einem erfolgreichen Geschäftsansatz und Standort, der von vielen selbstständigen Unternehmern (Franchisenehmern) oder Filialleitern (bei Eigenbetrieben) an möglichst vielen Standorten erfolgreich etabliert werden kann.

Der Franchisegeber zielt also darauf, dass sein Geschäftskonzept und sein Betriebstyp an möglichst vielen und durchaus auch verschiedenen Märkten reproduziert werden kann. Und da dies vielen Tausend Franchisegebern jedes Jahr aufs Neue gelingt, ist das heute zum Glück relativ einfach geworden. Insbesondere einige spezialisierte Unternehmensberater machen den Aufbau von neuen Franchisesystem und deren Expansion vergleichsweise einfach.

Wie Franchisegeber auch, multiplizieren diese seit Jahrzehnten aktiven Berater einige von ihnen standardisierte Franchise-Modelle, die sie selbst angewandt und mit Franchisegebern erfolgreich an dem Markt gebracht haben.

Startende Franchisegeber müssen heute also nichts mehr neu erfinden. Im Franchiseaufbau geht es heute „nur“ noch darum, bewährte Franchisemodelle auf die jeweiligen Geschäftskonzepte und Betriebstypen anzuwenden.

Markenfranchise, Area Development und Territorial Development sind neben einfachen Handelsvertreter- und Lizenzsystemen die wesentlichen Franchisemodelle.

In dem Entwicklungs- und Aufbauprozess werden die wichtigsten Betriebsprozesse, Produkte und Dienstleistungen so strukturieren, dass sie in allen Zielregionen mit selbstständigen Unternehmern (Franchisenehmern) oder Angestellten (Filialleitern) erfolgreich und immer wieder selbstähnlich (nahezu identisch) umgesetzt werden können. Dabei wird das Franchisesystem ganz unterschiedliche Menschen als Eigentümer und/oder Betreiber unter dem eigenen Markendach vereinen.

Zusammengenommen eint sie insbesondere der Wille und die Fähigkeit, Märkte zu erobern und dabei die Vorgaben und Erfolgsrezepte des Franchisegebers einheitlich und konsistent sowie mit Freude umzusetzen. Freude kommt bei allen beteiligten Menschen dabei immer dann auf, wenn sie spüren, dass die vom Franchisegeber zum Geschäftsmodell und Betriebstyp gemachten Vorgaben relevant, wichtig, machbar und gewinnbringend sind. Selbst zu unternehmen, muss immer auch Spaß machen und Freude bringen.

Typische Elemente des Geschäftsmodells sind:

  • Betriebstyp und Geschäftsprozess: Diese müssen profitabel umsetzbar und für möglichst viele Menschen einfach zu erlernen und in der Praxis machbar sein.

  • Kernprodukte oder Dienstleistungen: Diese müssen einen klaren Mehrwert bieten und sich vom Wettbewerb abheben.

  • Zielgruppe und Marktanalyse: Das Geschäftsmodell sollte klar definieren, wer die Hauptzielgruppe ist und wie das Franchise-Angebot deren Bedürfnisse erfüllt.

  • Marke und Positionierung: Ein einheitliches Erscheinungsbild und eine starke Markenidentität sind im Franchise von zentraler Bedeutung.

 

Schulung und Unterstützung der Franchisenehmer

Im Alltag wird ein erfolgreiches Franchise-System seine Franchisenehmer immer wieder motivieren und befähigen, erfolgreich zu sein. Insbesondere dafür verwenden sie einen Teil der vereinnahmten Franchisegebühren.

Im Gegensatz zu den landläufigen Behauptungen, insbesondere von fleißig verkaufenden Franchiseberatern, braucht es dazu kein komplexes und aufwendiges Schulungsprogramm mit einer Fülle von Handbüchern.

Um Franchisenehmer zu motivieren, zu befähigen und dabei zu unterstützen, erfolgreich zu sein, braucht es „nur“ eine solide Einarbeitung, 10 bis 15 pointierte Leitfäden und ein Außendienst, in dem ein Angestellter bis zu 25 Franchisenehmer aktiv und empathisch berät.

Schon mit diesen einfachen Mitteln gelingt es den allermeisten Franchisegebern ihre Franchisenehmer so aufzustellen, dass sie das Geschäft nach den Standards des Franchisegebers führen.

Schulungen umfassen häufig Aspekte wie:

  • Führungs- und Betriebswirtschaftswissen: Franchisenehmer sollten ihren Betrieb vom ersten Tag an selbst und ergebnisorientiert führen können.

  • Produkt- und Servicekenntnisse: Franchisenehmer müssen das Produktangebot, die Dienstleistungen und die entsprechenden Standards genau kennen.

  • Betriebsprozesse und Systeme: Es wird sichergestellt, dass jeder Franchisenehmer ein einheitliches System nutzt, etwa für Bestellungen, Abrechnungen oder Lagerverwaltung.

  • Marketing und Vertrieb: Franchisenehmer lernen die Marketingstrategie des Unternehmens und die dafür entwickelten Tools kennen, um ihre lokale Reichweite zu maximieren.

 

Franchisegeber werden überdies ihr Franchisesystem in Form von Updates, neuen Produkten und fortlaufender Weiterbildung immer weiterentwickeln. Innovation ist ein kontinuierlicher Treiber und Erfolgsfaktor der großen Franchisesysteme und ein Kernelement aller Franchise-Modell. Es ist dabei auch unerlässlich, selbst als Franchisegeber marktnah und offen für Veränderung zu bleiben. Franchisesystem müssen stets einheitlich und flexibel auf Marktveränderungen reagieren können.

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